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15 10 | '16

Prozessanalyse

Prozessanalyse zur Dokumentation. Liebes Tagebuch... Um den Prozess nochmals bis hierher anzuschauen: ich hatte eine initiale Idee, hab den Film umgesetzt. Dann gabs dazu einen Text, der eine metaphorische Geschichte erzählte. Allerdings hatte ich ständig das Gefühl, dass der Inhalt zu flach ist, dass etwas fehlt. Trotzdem hab ich dann angefangen, den Text mit Klängen zusammen zu vertonen und über den Film zu legen. Hat nicht funktioniert, Film und Ton haben sich abgestossen wie Öl und Wasser. Der Film sprach wunderschön reduziert japanisch, der Ton irgendeine Mischung aus Appenzeller Dialekt und Marsmenschen-Gequake – als sie miteinander reden wollten, redeten sie aneinander vorbei.

Also zweiter Versuch. Noch eine Vertonung. Zumindest inhaltlich passte der Ton zu dem, was er erzählen sollte. Aber wie gehabt – Film und Ton konnten nicht kommunizieren.

Dritter Versuch – diesmal auf eine Art freier, der Ton löste sich von der fixen Vorstellung, aber irgendwie hatte er jetzt völlig die Orientierung verloren.

Nebenbei sind hier eine Installation und mehrere Objekte entstanden, die sich ebenfalls ins Projekt hinein drängen. Nun wird es also meine Aufgabe sein, eine Integration von Ton, Bild, Text und Installation/Objekten zu finden. Und bevor ich zielgerade auf etwas hinsteuere, endlich meinen Job zu machen und das Feld zu öffnen. Die Geschichte hatte massiven Einfluss auf das Projekt, aber sie war auch ein letzter Halt, an den ich mich geklammert habe und der dringend aufgelöst werden muss, weil er die wirklich guten Ideen durch den engen Rahmen zunichte macht.

Was beim Text kürzlich passiert ist – Fragmentierung und Defragmentierung, Zerschneiden und neu zusammensetzen, das muss jetzt auf sämtlichen Ebenen passieren. Und damit mir dieses Öl und Wasser-Problem nicht mehr passiert, werde ich jetzt alles parallel machen – also Ton, Bild, Text, Objekte. Dadurch bleibt alles miteinander in Kontakt und die Verteilung, was welche Funktion übernimmt, passiert während des Prozesses. Die werden ein wenig miteinander rangeln müssen, aber das ist auch gut so.

Das ein sehr technisch-prozessorientierter Blogpost, den wahrscheinlich keiner lesen wird – ausser mir wenn ich in zehn Jahren nostalgische Gefühle bekomme. Egal. Es gehört zu den ersten Schritten dazu, so wie das aktuelle Kapitel lautet.