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13 10 | '15

Wie es grad so läuft im Schnelldurchgang

In letzter Zeit habe ich den Blog hier ein wenig vernachlässigt. Ich recherchiere nebenbei bereits für meine Bachelor-Arbeit - es braucht immer etwas Zeit, herauszufinden, was für ein Projekt man will, besonders bei einem, das drei Monate dauert. Da lohnt es sich, sich frühzeitig Gedanken zu machen. Meine Betreuung habe ich auch schon organisiert. Genauso wie ich nebenbei schon erste Techniken ausprobiere, die zu der Thematik passen könnten. Ich verrate noch nicht zuviel - nur eins: es wird eine technische Herausforderung.

Deshalb kurz im Schnelldurchgang: Nach zwei Wochen Comic-Kurs beim berühmten Comic-Zeichner Nicolas Mahler (war super!) sind wir nun dabei, eine Kurzgeschichte von Walter Benjamin in Form eines SJW-Hefts zu illustrieren. Alle, die gerne Kinderbücher machen wollen, sind jetzt im siebten Zeichner-Himmel. Ich weniger. Da die Geschichte im Orient spielt, hat sie ästhetisch ein grosses Potential. Und auch das ziemlich experimentelle Vorgehen, zu dem man uns angeregt hat, macht mir Spass - mit Collage, mit diesen supertollen orientalischen Mustern und vielen bunten Farben.

Gleichzeitig fehlen mir ein wenig die lebensphilosophischen oder psychologischen Themen, mit denen ich mich sonst gerne beschäftige. Und Kinder/Jugendliche werden später wohl eher weniger meine Zielgruppe sein. Zwischendurch erlaube ich mir den einen oder anderen spassigen Seitensprung, indem ich Walter Benjamins Kopf als Ball verwende, mit dem der Jongleur seine Kunststücke vollführt. Zum anderen konzentriere ich mich auf das, was mir Spass macht - wie gesagt die Collage, die Ornamente, eine gewisse Abstraktion der Figuren, die mich sehr reizt, ein gewisses grafisches Vorgehen.

Im ersten Jahr hatte ich eher noch die Vorstellung, dass jede Aufgabe die ultimative innere Erfüllung darstellen muss. Inzwischen habe ich es akzeptiert, dass gewisse Aufträge halt einfach gemacht werden müssen und dass sie trotz allem lehrreich sein und ein bisschen Spass machen können. Schlussendlich lernen wir hier Techniken und Vorgehensweisen, die wir für unsere eigenen, zutiefst erfüllenden Projekte ebenfalls wieder einsetzen können. Somit ist diese Zeit dennoch wertvoll.