Typgraphie, die letzte
Der Tag begann damit, dass ich die Schlummer-Taste meines Weckers drückte. Und nochmals. Und nochmals.
Der Tag begann damit, dass ich die Schlummer-Taste meines Weckers drückte. Und nochmals. Und nochmals.
Die wichtigen Tipps von heute habe ich in meinem Skizzenbuch vermerkt. Es ist anstrengend - aber es lohnt sich.
Es fing im Vorkurs schon an. Da wurde mir bereits hier und da unterstellt, ich würde mich (mal wieder) der Aufgabenstellung widersetzen. Tatsächlich aber hatte ich schlicht und einfach nicht begriffen, was wir genau machen sollten.
Ich habe mir wirklich einen Moment überlegt, ob ich mein Studium nur in rosa Farben schildern und das Negative einfach weglassen soll. Aber das wäre nicht richtig. Zu einem Weg gehören immer auch Hindernisse. Während der Aufnahmeprüfung dachte ich nur immer daran, wie toll es wäre, es geschafft zu haben und dort anzukommen. Aber das Studium ist kein Himmel aus rosa Zuckerwattewölkchen. Es bedeutet Herausforderungen verschiedener Art und viel, viel Arbeit.
Ich weiss nicht, was die Lektion von heute genau ist. Vielleicht eins: sich selbst treu zu bleiben. Heute war definitiv nicht mein Tag. Es macht nicht besonders Spass, einen halben Tag vor Projektschluss zu hören, dass die Ideen nicht wirklich gut sind. Ich füge das Bild mal an.
Mein Tag beginnt in einem Bahnhofscafé in Fribourg. Ich bestelle im Tonfall einer Zwölfjährigen, wohl wissend, wie grässlich unbeholfen mein Französisch klingt.
Gut, die haben mich definitiv nicht ins Studium aufgenommen, weil ich so toll zeichnen kann. Ich darf mich wirklich und ehrlich rühmen, die schlechteste Zeichnerin der Klasse zu sein, wenn es darum geht, etwas realistisch abzuzeichnen.
Ich komme langsam zum Schluss, dass die Mode und die Typographie eine ähnliche Geschichte hinter sich hat. Man hat den Buchstaben die Serifen abgeschnitten und der Mode die Rüschchen und Perlen. Irgendwie ist alles etwas flacher, reduzierter, (langweiliger?) geworden. Zu flach für meinen Geschmack. Zurück zu den Serifen, sage ich!
Mein Gehirn funktioniert auf konkreter Ebene super. Es kann super mit Zwergenhäuschen, Spielwürfeln, Stöckelschuhen und Teermaschinen umgehen.
Heute hatten wir wieder Typographie. Ja, ich gebe es offen zu. Mein erster Gedanke war: "Nicht schon wieder!" Nach zwei Wochen Typographie hätte ich mir jetzt ein paar intensive Zeichnungswochen gewünscht.